Unter dem Motto „Butter bei die Fische“ veranstalte ich seit einigen Wochen Diskussionsformate, bei denen ich in den unmittelbaren Dialog mit Bürger:innen trete, nicht um den „heißen Brei“ schnacken mag, sondern offen und direkt über Probleme und Herausforderungen diskutiere und dabei leckeren Butterkuchen verzehre. Für dieses Format konnte ich niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil gewinnen, der sich den Fragen und Forderungen der Hebammen, Pflegekräften und weiteren Expert:innen stellte.
Es war eine produktive und positive Runde, für die dich mich bei allen Anwesenden nochmals herzlich bedanke. Die Diskussion hat nochmals deutlich gemacht, dass die Situation der Pflegekräfte, aber auch insbesondere der Hebammen teils dramatisch ist. Deswegen flüchten immer mehr Menschen aus diesen Berufen, was den Pflegenotstand verstärkt und den Erhalt stationärer Geburtshilfen erschwert.
- Wir brauchen Veränderungen im System, damit Pflegekräfte wieder mehr mit den Menschen arbeiten können. Dafür haben Pflegekräfte diesen Beruf auserwählt und nicht um Dokumentationen und bürokratische Hürden zu meistern.
- Wir brauchen eine bessere Bezahlung der Pflegekräfte, denn sie sind es, die das System noch am Laufen halten.
- Wir brauchen eine deutliche bessere Personaldecke. Die Pflegepersonaluntergrenze (PpUG) ist leider vielfach eine PpOG – eine PflegepersonalObergrenze.
- Wir müssen die Geburtshilfe endlich besser vergüten. Die Fallpauschale (DRG) schädigt das System und wird der Arbeit mit dem Menschen nicht gerecht. Nicht nur in der Geburtshilfe, sondern generell gilt: Sinnvoller als Fallpauschalen ist eine Krankenhausfinanzierung nach dem Selbstkostendeckungsprinzip.
Wir müssen aber nicht nur im System Änderungen herbeiführen. Wir müssen auch vor Ort aus Fehlern lernen und einen Systemwechsel vornehmen. Ich fordere die Kreisverwaltung auf, mit der Schwester Euthymia Stiftung (die Stiftung des Cloppenburger Krankenhauses) Gespräche über einen Einstieg des Landkreises aufzunehmen. Eine (Teil-)Kommunalisierung darf kein Tabu sein! Es kann nicht sein, dass der Landkreis zahlen, aber nicht mitbestimmen soll. Natürlich muss der Landkreis auch bereit sein, im Falle einer Mitbestimmung auch finanzielle Mitverantwortung zu tragen.
#cloppenburg
#höffmannfürhannover