Zum „Internationalen Frauentag“ kritisiert der SPD-Landtagskandidat Jan Oskar Höffmann die immer noch „gravierenden Verdienstunterschiede“ zwischen Männern und Frauen. „Frauen bekommen für die gleiche Arbeit weniger Lohn. Das ist eine der vielen Ungleichbehandlungen, die tatsächlich mit einer Zahl belegt werden kann“, konstatiert Höffmann. Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts verdienen für die gleiche Arbeit 18 Prozent weniger. Rechnet man den Prozentwert in Tage um, arbeiten Frauen 66 Tage, vom 1. Januar bis zum 07. März 2022, umsonst. „Dass der „equal pay day“ und der Weltfrauentag in diesem so nah aufeinander fallen, ist eine gute Möglichkeit, auf diesen Missstand aufmerksam zu machen“, so 32-jährige Jurist. Zu diesem Zwecke werden im Laufe des Weltfrauentags in Cloppenburg, Cappeln, Emstek, Molbergen und Löningen politische Aktionen gestartet, um mit Menschen zu diesem Thema ins persönliche Gespräch zu kommen.
„Die unterschiedliche Bezahlung ist seit Jahren ein bekanntes Problem. Es kommen aber auch neue Entwicklungen hinzu, die auf ein mangelhaftes Bewusstsein für gleichberechtigten Gesellschaft zurückzuführen sind.“ So seien zwar 60 Prozent der Medizinstudierenden und 46 Prozent der Ärzt:innen Frauen. Wer aber den neutralen englischen Begriff „doctor“ in das bekannte Übersetzungsprogramm „Google Translate“ eingibt, bekommt auf Deutsch keine Ärztin, sondern einen männlichen „Arzt“ übersetzt. „Gleiches gilt bei Journalisten, Psychologen und Geschäftsführern. Umgekehrt erscheint bei „nurse“ kein Krankenpfleger, sondern die klassische Krankenschwester. Weiblich geht also doch. Wenn es dem Klischee entsprich“, kritisiert Höffmann. Generell verstünden auch digitale Sprachassistenten wie Amazons Alexa tiefe, also mehrheitlich männliche Stimmen besser als weniger tiefe Stimmen, also mehrheitlich weibliche Stimmen. „Frauen bekommen auf Karriereportalen seltener als Männer Stellenanzeigen für besser dotierte Jobs zu sehen. Weil Weiblichkeit von den Algorithmen eher mit Heim- als mit Erwerbsarbeit assoziiert wird“, erklärt Höffmann. „Das ist auch kein weibliches oder männliches Problem. Das ist ein gesellschaftliche Disbalance, die uns alle betrifft.“